Sonntag, 15. Februar 2015

Ich laufe



Ich laufe und ich laufe zu schnell. Mein Herz rast, meine Lunge brennt bei jedem Atemzug. Lichter ziehen an mir vorbei, verschwommene, schemenhafte Gesichter folgen mir mit ihren Blicken. Alles ganz still, keine Motorgeräusche, keine Stimmen.
Immer noch laufe ich und ich laufe zu langsam. Dieselben Lichter ziehen an mir vorbei und die verschwommen, schemenhaften Gesichter werden immer vertrauter.
Laufe schon zu lange, spüre meine Beine nicht. Ich schaue nach hinten – Sirenen, sie haben mich.
Ich laufe wieder schneller, der Abstand zu meinen Verfolgern wächst nicht.
Die Lichter werden schwacher, es ist kein Ziel zu sehen.
Sirenen verstimmen, Stimmen erklingen. Sie sagen meinen Namen, immer und immer wieder, ich will ihn nicht mehr hören.
Versuche noch schneller zu laufen, sie lassen nicht ab, die Stimmen werden lauter und eindringlicher.
Seit Wochen laufe ich und ich laufe zu schnell. Mein Herz rast, meine Lunge brennt bei jedem Atemzug.
Die immer selben Lichter ziehen an mir vorbei, die verschwommenen, schemenhaften Gesichter kennen mich in und auswendig. Alles ist zu laut, zu dunkel.
Kein Ziel in Sicht.